
Ikkimel
Dass sich an Ikkimel die Geister scheiden, ist allgemein bekannt. Nicht jeder kann etwas mit der provokanten und vulgären Art der Berliner Rapperin anfangen. Andere wiederum lieben ihren hemmungslosen Stil und können befreit zu ihrer Musik feiern. Knapp 2,5 Millionen monatliche Hörer auf Spotify zeigen, dass es eine Nachfrage nach ihrem Style zu rappen gibt.
Und der Erfolg ihrer Musik hat die Rapperin vor einiger Zeit zu einem ziemlich gewagten Statement hinreißen lassen. In einem Interview bezeichnete sich Ikkimel selbst als „beste Rapperin Deutschlands“. Zwar gibt es auch hier einen subjektiven Spielraum, angesichts der Konkurrenz von Rapperinnen wie Juju, Vita, Nura und Co. ist diese Einschätzung aber mindestens anfechtbar.
Ludwig van Beethoven
Nun legt Funk, der Online-Ableger des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks noch einen drauf. In einem aktuellen Video, das auf dem offiziellen Funk-Kanal geteilt und von hit101 produziert wurde, wird die Single „Who’s That“ mit einem Werk von Beethoven verglichen.
In der Analyse wird darauf hingewiesen, dass in dem Song eine in der Musiktheorie „verbotene“ Technik angewandt wird. Funk stellt die Vermutung auf, dass Ikkimel hier bewusst mit musikalischen Konventionen brechen will, so wie sie auch mit gesellschaftliche Tabus bricht. Dabei wird eine Parallele zu Beethoven gezogen und gemutmaßt, ob Ikkimel hier bewusst auf die C-Dur Klaviersonate von Beethoven erinnern wollte.
Was erstmal klingt wie ein Scherz, scheint tatsächlich voller ernst zu sein. So wird am Ende eine Verbindung zwischen der Länge ihres Musikvideos und der Anzahl von Beethovens Klaviersonaten gezogen. Allerdings stimmen die Angaben in dem Funk-Video nicht mit der tatsächlichen Länge ihres Videos überein. Auch die Anwendung von offenen Oktavparallelen ist im Rap nicht unüblich wenn eine Tonabfolge mehr Volumen bekommen soll. Der Vergleich zu Beethoven ist gleichermaßen willkürlich, da andere Komponisten ebenfalls auf die „verbotene“ Technik zurückgegriffen haben.
Statement des Produzenten
Selbst der Produzent, der hinter dem Song steckt, reagiert mit einem Augenzwinkern auf den hochgegriffenen Vergleich. Ironisch erklärt Produzent Robbensohn: „Als ich diesen Song produziert habe, wollte ich natürlich bewusst kompositorische Regeln brechen, um Ikkimels gesellschaftliche Tabubrüche musikalisch zu unterstreichen.“
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