Im neuen Hiphop.de-Interview, das gestern erschienen ist, legt Fler nach und erklärt, warum er mit Ikkimel ein grundsätzliches Problem hat. Für den Berliner steht der Hype um die Rapperin exemplarisch für eine Schieflage in Deutschrap: Zahlen und Trends regieren, nicht Kultur, Handwerk und Kontinuität. Sein Urteil: Internet statt Identität.
Dafür wählt Fler deutliche Worte. Er verspottet sie als „Aktimel“ und sieht in ihr eine TikTok-getriebene Erscheinung ohne Substanz. Der Kernvorwurf: Ikkimel inszeniere sich als „s*xy, die Beste, die Geilste“, doch aus seiner Sicht stimme das nicht: „Du bist nicht s*xy, du bist nicht die Beste, du kannst nicht rappen.“ Aus Hip-Hop-Sicht sei sie schlicht „wack“ – getragen von Algorithmen und einem Publikum, das „wacke Leute liebt“.
Im direkten Vergleich hebt Fler Shirin David und Katja Krasavice hervor. Diese hätten Ästhetik, investierten Geld in starke Videos, gäben sich Mühe und lieferten Qualität. Über Shirin sagt er, sie sei „fleißig, talentiert, hübsch und ambitioniert“. Ikkimel dagegen bezeichne er als „trash“. Für Fler liegt der Unterschied in Professionalität, Anspruch und konsequenter Arbeit am Produkt.
Fler argumentiert, wer in die Hip-Hop-Competition einsteigt, müsse sich wie alle anderen messen lassen: „Wer A sagt, muss B sagen.“ Er wirft Ikkimel vor, sich als „geile Sau“ oder „geilste Forze“ zu präsentieren, sei aber „hässlich“ und nicht auf Competition-Level. Anspruch und Leistung müssten deckungsgleich sein – sonst sei Kritik legitim.
Zudem kritisiert er eine vermeintliche Opferhaltung: „Mach keine Opferhaltung. Du gehst in die Competition, also stell dich auch der Competition.“ Fans, die seine Aussagen als „frauenfeindlich“ werten, verfehlten laut Fler das Thema: Es gehe um Rap-Qualität, nicht um Verbote für Frauen. Für ihn ist Ikkimel ein Symptom eines Kulturproblems.
Sein kulturkritisches Fazit ist hart: „In Deutschland feiern wacke Leute wacke Leute.“ Shirin werde gehatet, während Hypes durchstarten. Ikkimel sei ein „Möchtegern-SXTN“ – provokant, aber ohne Substanz. Persönlich habe er „kein Problem“ mit ihr; sie sei ein „junges Girl, das Bock auf Musik hat“. Sein Punkt: Wer sich als „krasseste“ verkauft, müsse auch liefern – sonst bleibe es „einfach Trash“.
Hier das Interview ab 28:40:
Der Beitrag „Möchtegern-SXTN“ – Fler erklärt sein Problem mit Ikkimel erschien zuerst auf Raptastisch.
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